Aufgewachsen in den schmutzigen Gassen Vargoths als Sohn eines einfachen Handwerkers, erfuhr Theodoric am eigenen Leibe, was Armut und Kriminalität bedeutet. Sein Zuhause waren die Hinterhöfe und Verschläge kruder Behausungen, die sich kaum gegen die örtlichen Ratten zur Wehr setzen konnten. Trotz der Schutzmauer um die Stadt, war Überleben eine Kunst, die gelernt sein wollte. Theodoric trieb sich mit allerlei dunklen Gestalten herum und erlebte selber mehr als einmal, was Recht und Gesetz in einer Welt bedeutet, die beherrscht wird von Königen, Fürsten und Pfaffen.
Im Alter von etwa 14 Jahren verließ Theodorics Familie Vargoth, und ein harter, von häufigen Reisen geprägter Lebensabschnitt begann. Entbehrung und Hunger begleitete die ärmliche Familie bis in die Stadt Aschenfurt. Ein Ort, der eine Stadt war wie Vargoth – und sich doch von diesem Moloch unterschied. Hier herrschte ein Fürst – nicht groß in Macht oder Einfluss, doch groß in Rechtschaffenheit und Ehre, wie diese Worte in diesen Tagen nur noch selten verstanden werden.
Aresius „Schattenjäger“ von Aschenfurt, ein Freiherr und Veteran vieler Schlachten, herrschte über diese Ländereien. Natürlich waren die Bauern arm und die Herren reich – und doch unterschied sich Aschenfurt deutlich von anderen Besitztümern.
Kurz nachdem die Familie Theodorics in Aschenfurt eine vorübergehende Bleibe fand, richtete der Freiherr ein kleines Turnier aus. Bereits seit langer Zeit suchte Aresius nach einem Knappen und würdigem Ritter für die Zukunft, der zusätzliche Sicherheit gewährleisten kann. Im Gegensatz zu üblichen Turnieren, an denen nur der Adel beteiligt ist, handelte es sich hierbei um einen Wettbewerb, der jedem offen stand.
Theodoric – mit den Tricks und Kniffen der Kampfstile der vargothischen Hinterhöfe bewandert – gelang es, den Wettbewerb für sich zu entscheiden. Alsbald wurde er Knappe des Aresius und lernte den Kampf unter Ehrenmännern, das Schlagen im Getümmel und die grundlegende Etikette, die dem vargothischen Adel Eigen ist.
Der Rest ist Geschichte.